Duisburg. Vier Aktivisten haben im Zoo Duisburg für einen Abbruch des Delfin-Programms gesorgt. So geht es den Tieren nach dem Zwischenfall.

Aktivisten haben am Samstag im Zoo Duisburg für einen Abbruch der Vorführung gesorgt. Nach übereinstimmenden Angaben stürmten die vier Personen kurz nach Start des 11.30-Uhr-Programms aus dem Zuschauerraum nach vorne und hielten Plakate mit Aufschriften wie „Gejagt, entführt, gequält, meine Familie ermordet“ in die Luft.

Zoo-Sprecher Christian Schreiner berichtete, dass das Programm daraufhin sofort abgebrochen worden sei. Die Pfleger hätten die Tiere umgehend in einen geschützten Bereich gebracht. „Das Wohl der Delfine stand absolut im Vordergrund“, verdeutlicht Schreiner. Er erklärt am Sonntag: Die Großen Tümmler hätten den Zwischenfall gut überstanden.

Zum Zeitpunkt des Abbruchs befanden sich nach Zoo-Informationen 1000 Besucher im Delfinarium. Sie reagierten auf die Mitglieder der Privatinitiative „Save The Ocean“ mit Buhrufen. Mitarbeiter des Tierparks räumten am Samstagmittag das Delfinarium und sprachen Hausverbote gegen die vier Aktivisten aus. „Ihr Handeln war unverantwortlich“, sagt Christian Schreiner.

Polizisten brachten das Quartett vom Zoogelände. Die Polizei bestätigte den Einsatz im Tierpark.

Zoo Duisburg: Immer wieder Streit um Delfinhaltung

Die Delfinhaltung am Kaiserberg hat eine lange Tradition. Der Zoo war einer der ersten zoologischen Gärten in Europa, der sich im Jahr 1965 an die damals neuartige Haltung wagte. Im Jahr 1978 gelang in Duisburg erstmalig die Nachzucht eines Großen Tümmlers, der zudem der erste Zuchterfolg in Deutschland war.

Etwa 1000 Besucher befanden sich zum Zeitpunkt der Unterbrechung am Samstag im Delfinarium des Zoos. (Archivbild)
Etwa 1000 Besucher befanden sich zum Zeitpunkt der Unterbrechung am Samstag im Delfinarium des Zoos. (Archivbild) © dpa | Horst Ossinger

Ebenso lang begleitet den Tierpark ein hochemotionaler Streit mit Tierschützern. „Delfinarien in Deutschland sind nicht mehr zeitgemäß und bieten keine artgerechte Umgebung, in denen diese intelligenten und freiheitsliebenden Tiere geeignet untergebracht werden können“, heißt es vom Gründer der Initiative „Save The Ocean“.

[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]

Der Zoo wiederholte nach dem Vorfall noch einmal, dass die Delfin-Haltung von zahlreichen Studien eng begleitet werde und der Tierpark für größtmögliche Transparenz sorge, indem er etwa Futterprotokolle frei zugänglich mache. Im aktuellen Fall behält sich der Zoo Duisburg nun juristische Schritte gegen die vier Aktivisten vor.