Bochum. Sechs Landessiege, 3000 Euro: Die Hildegardis-Schule Bochum hat bei einem Wettbewerb abgeräumt. Eine Gewinnerin ist gerade erst in Klasse sechs.

Was für ein Erfolg: Zehn Beiträge haben Schülerinnen und Schüler der Hildegardis-Schule in Bochum beim „Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten“ eingereicht. Gleich sechs davon haben einen Landespreis erhalten. An die Schule gehen 3000 Euro Preisgeld.

„Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“ lautete das Motto, deutschlandweit gab es etwa 1600 Einsendungen.

Geschichtswettbewerb: Bochumer Schülerinnen interviewen amerikanischen Zeitzeugen

Die Bochumer Teilnehmenden haben dafür teils ihre Großeltern interviewt. So auch Johanna, die mit ihrer Oma gesprochen hat. Gemeinsam mit Clara und Julie hat sie eine fiktive Geschichte geschrieben, in der es um den US-Stützpunkt Baumholder geht. „Sie handelt von der Freundschaft zwischen einem Soldaten und einem Mädchen“, erzählt Julie. Auch einen amerikanischen Zeitzeugen haben die Schülerinnen befragt, in die Geschichte wurden zudem historische Zeitungsartikel eingefügt.

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Wie die Themen umgesetzt werden, war den Schülerinnen und Schülern selbst überlassen. Emilia hat eine Website (http://una-vita-nuova.de/) erstellt, die aufzeigt, wie italienische Gastarbeiter und ihre Familien damals gelebt haben. „Mein Opa ist als Gastarbeiter aus Italien gekommen, meine Oma aus Griechenland“, erzählt sie.

Selin und Roua zum Beispiel berichten online über türkische Gastarbeiter im Ruhrgebiet (sites.google.com/view/und-es-kamen-menschen/start). Joshua und Niklas haben sich für eine Website zum „Zwangsarbeiterlager an der Bergener Straße in Bochum“ entschieden. (www.hgs-geschichtsprojekt-zwangsarbeiterlager.de)

„Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist eine ganz tolle Sache“

Schülerin Sienna hat ebenfalls eine fiktive Geschichte geschrieben, in der es um die Margarethenhöhe in Essen geht. Der Stadtteil wurde einst als Wohnsiedlung für Arbeiter von der Firma Krupp gestiftet. „In der Geschichte treffen zwei Personen aufeinander“, erzählt die Elftklässlerin. Arbeiter Achim, der damals lebte und die junge Frau Marlene aus der heutigen Zeit. Anhand der unterschiedlichen Charaktere zeigt Sienna die positiven, aber auch kritischen Seiten der damaligen Zeit auf.

Die jüngste Teilnehmerin des Gymnasiums, die ebenfalls einen Landessieg holen konnte, ist Sechstklässlerin Nina. Im Unterricht hat sie von ihrem Lehrer Manuel Mink von dem Wettbewerb erfahren. „Ich habe mich für das Thema ,Bunker in Bochum’ entschieden“, erzählt Nina. Auf einer Website und in Archiven hat sie dazu recherchiert.

Die beiden Geschichtslehrer Manuel Mink und Moritz Blanke resümieren: „Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist eine ganz tolle Sache, denn er erlaubt den Schüler*innen eine intensive historische Beschäftigung mit ihrer Umgebung oder ihrer eigenen Biographie und führt oft eben auch zu tollen Ergebnissen.“