Bochum. Jetzt ist es offiziell: Der VfL Bochum kann mit der zweiten Mannschaft für die Oberliga Westfalen planen. Es kommt zu einem heißen Derby.

Jetzt ist es offiziell: Der VfL Bochum darf in der kommenden Saison mit seiner neu gegründeten zweiten Mannschaft am Spielbetrieb der Oberliga Westfalen teilnehmen. Wie vorab von der WAZ berichtet, hat der Verbandsfußball-Ausschuss des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen sich zu diesem Schritt entschlossen - der Verband gab die Eingruppierung am Mittwochmittag nun auch offiziell bekannt.

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Der Verein hatte im vergangenen Herbst die Wiedereinführung einer zweiten Mannschaft als letzter Ausbildungsstufe zwischen der Jugendabteilung und der Profimannschaft angekündigt, um Spieler an sich binden zu können, die nach der U19 zwar das Potenzial für eine Profi-Karriere haben, für die der Sprung in den Lizenzkader aber zu groß ist. Offiziell wird das Team als „U23“ bezeichnet, der Verein führt das Team als „U21“. Der „Übergangsbereich“ vom NLZ zu den Profis werde dadurch gestärkt.

Heiko Butscher, Sportlicher Leiter des Talentwerks, sagt: „Der Fußball im Herrenbereich ist ein komplett anderer Fußball als im Jugendbereich. Die jungen Spieler brauchen Körperlichkeit in den Zweikämpfen, brauchen Erwachsenenfußball.“ - Patrick Fabian, Geschäftsführer Sport des VfL Bochum 1848, begrüßt die Entscheidung des FLVW in einer Mitteilung des VfL: „Wir bedanken uns bei den Gremien des FLVW, die unserem Antrag auf Eingliederung in den Spielbetrieb zugestimmt haben und freuen uns sehr, dass wir ab der kommenden Saison mit einer U21 in der Oberliga Westfalen an den Start gehen werden

VfL Bochum: Kaderplanung und Frage nach dem Stadion sind die nächsten Themen

„Es werden auch weiterhin dadurch jetzt nicht plötzlich vier oder fünf Talente Profis. Aber wir erhöhen die Chancen, dass das passiert“, erklärte Heiko Butscher, Sportlicher Leiter des Talentwerks zuletzt gegenüber der WAZ. Butscher ist aktuell verantwortlich für die Kaderplanung - nun kann er in Gesprächen mit Spielern auch konkret die Perspektive aufzeigen, in der kommenden Saison in der Oberliga Westfalen aufzulaufen. Eine Einordnung in die Westfalenliga hätte einige mögliche Spieler wohl abgeschreckt.

Offen ist auch die Frage, wo die Mannschaft ihre Heimspiele austragen wird. Nach Informationen der WAZ würde der VfL gerne auf dem Leichtathletik-Platz am Ruhrstadion spielen. Das muss die Stadt Bochum allerdings genehmigen; bei Heimspielen der SG Wattenscheid 09 ist etwa die Möglichkeit einer strikten Fantrennung Voraussetzung.

Derby gegen die SG Wattenscheid 09 wird eins der Highlights der Oberliga-Saison

Die U23 des VfL Bochum im Mai 2015, hier am Ball David Zajas, der später unter anderem Trainer bei Westfalia Herne Trainer war. Nach der Saison 2015 zog der VfL seine zweite Mannschaft zurück.
Die U23 des VfL Bochum im Mai 2015, hier am Ball David Zajas, der später unter anderem Trainer bei Westfalia Herne Trainer war. Nach der Saison 2015 zog der VfL seine zweite Mannschaft zurück. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkl sener

Die SG Wattenscheid 09 ist, sofern sie den Klassenerhalt schafft, auch einer der Bochumer Gegner in der kommenden Saison, die am 11. August beginnt. Die Oberliga Westfalen wird aufgestockt, auf die Auf- und Abstiegsregelung hat die Eingliederung der Bochumer U21 keinen Einfluss. „Erst in der Auf- und Abstiegsregelung 2025/26 soll eine entsprechende Regelung getroffen werden, wonach die Oberliga Westfalen in der Saison 2026/27 wieder die gewohnte Sollstärke von 18 Mannschaften aufweist“, heißt es in der Mitteilung des Verbands.

„Den Vereinen aus der Oberliga soll kein Nachteil entstehen. Auch die Zweitplatzierten der Westfalenliga-Staffeln würden in diesem und im nächsten Jahr Relegationsspiele absolvieren, sofern es die Zahl der westfälischen Absteiger aus der Regionalliga zulässt“, erklärt FLVW-Präsident Manfred Schnieders.

News und Hintergründe zum VfL Bochum

Der Verband musste darüber entscheiden, ob die neue zweite Mannschaft des VfL Bochum in der Oberliga oder der sechstklassigen Westfalenliga spielen darf - dabei geht es um die Auslegung der Spielordnung; aus welcher Klasse der VfL 2015 seine Mannschaft zurückgezogen hat. Das war 2015 die Regionalliga West - eine Liga darunter geht das neue Team nun an den Start.