Newsletter vom 07.12.2025
Hier im Browser lesen

Bild
Maxine Musterfrau
Tom Hoops
Redakteur

Hey!

🚨 Was ein aufregender Tag: Mit dem Dortmunder Zoll habe ich nach illegalen E-Zigaretten gesucht. In Kiosken, Kofferräumen, sogar Mülltonnen. Seit einiger Zeit hat die Kontroll-Einheit diesen Vapes den Kampf angesagt, denn das Problem wird immer größer.

🚭 Zum Beispiel an Dortmunds Schulen: Geraucht wurde dort schon immer, aber jetzt vapen eben immer mehr Jugendliche. Durch diesen frühen Konsum werden sie unwissend zu langjährigen Kunden der Tabakindustrie und setzen ihre Gesundheit aufs Spiel.

🥝 Dank der fruchtigen E-Zigaretten in Neonfarben ist die Hemmschwelle für den Konsum nämlich extrem niedrig. Trotz Kontrollen und Prävention gelingt es Minderjährigen problemlos, eine „Dampfe“ zu kaufen.

Ich empfehle, erstmal nur diese Ausgabe in vollen Zügen zu genießen.

Liebe Grüße 
Tom 😤

Dir wurde dieser Newsletter weitergeleitet?

Heimatliebe
Bild
Der Sonnenuntergang spiegelt sich
im Dortmunder Hafenbecken
Vielen Dank für die Einsendung an unseren Leser Michi!
Hast du auch ein schönes Foto für die WochenDOsis? Dann sende es gerne an wochendosis@funkemedien.de.

Illegal, legal, egal?
Das Problem von Jugendschutz und Vapes
Bild
Junge Menschen sind als Zielgruppe für Tabakkonzerne interessant.
© Montage: Antonia Keßler; IStock, Adobe Stock

E-Zigaretten (Vapes) sind beliebt – besonders bei Jugendlichen. Sie schmecken süß, der Rauch kratzt nicht und der Gestank der Kleidung bleibt aus. Immer mehr rücken die vermeintlich harmlosen, dampfenden Kleingeräte in den Fokus: Influencer bewerben sie, Mediziner warnen, der Zoll bekämpft den illegalen Handel. Doch es könnte mehr getan werden – auch vom Ordnungsamt.

Vapes werden mit Batterien oder Akkus betrieben und erhitzt. Dadurch verdampft eine Flüssigkeit (Liquid), die meist mit süßlichen Aromen, Nikotin und weiteren Stoffen versetzt ist. Illegale Einweg-E-Zigaretten sind leicht daran erkennbar:

💦 Mehr als 2 ml Liquid
🚬 Mehr als 800 Züge
🧠 Mehr als 20 mg Nikotin pro ml Liquid
👀 Gefälschte oder fehlende Steuerzeichen
🚨 Nicht-deutsche Warnhinweise
🥦 Verbotene Zusatzstoffe wie THC

Der Besitz, Kauf und Verkauf solcher Vapes ist Steuerhehlerei und strafbar.

Millionenschaden wegen illegaler Vapes

Allein im Bezirk des Hauptzollamtes Dortmund lag der Steuerschaden sichergestellter Vapes im Jahr 2023 bei rund 1,33 Millionen Euro. Dabei ist das Volumen des Schwarzmarktes kaum zu erfassen.

Immer wieder machen Zollbeamte Funde, doch die Vertriebswege und Verstecke von lokalen Händlern werden undurchsichtiger. 2023 stellte die Kontrolleinheit des Hauptzollamtes Dortmund 845.000 Vapes sicher – 2024 nur knapp ein Viertel dessen, denn die Händler lernen dazu.

Bild
Die Kontrolleinheit des Hauptzollamtes Dortmund sucht regelmäßig nach illegalen Vapes.
© Tom Hoops; Montage: Antonia Keßler

Illegale Vapes sind kinderleicht verfügbar. Über Onlinehandel, Social Media, Kioske, sogar über Reisebüros. Das ist nicht im Interesse der Tabakindustrie. Sie denken allerdings in Bezug auf legale Vapes zukunftsorientiert: Junge Menschen sollen sich früh mit ungefährlich scheinenden Vapes an das Suchtmittel Nikotin binden.

Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule (GSG) teilt mit, es sei besorgniserregend, wie niedrig die Hemmschwelle durch bunte Verpackungen sowie Aromen und wie einfach der Kauf mangels Alterskontrollen sei. Warn-Bilder wie bei Zigaretten fehlen.

Die „Drogenagentur der Europäischen Union“ führt jährlich eine Schülerstudie durch. Im Jahr 2024 gaben 49 Prozent der 15- und 16-Jährigen in Deutschland an, schon mal Zigaretten oder Vapes geraucht zu haben.

E-Zigaretten auf dem Schulhof
„Vor wenigen Jahren spielte das Vapen im Schulalltag kaum eine Rolle – heute kommen immer mehr Jugendliche damit in Berührung.“

Florian Burghaus, Abteilungsleiter an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Dortmund-Brackel.

Laut dem Dortmunder Pneumologen Dr. Georg Nilius sind Jugendliche sehr anfällig für Nikotinsucht und Lungenschäden: „Je früher eine Schädigung einsetzt, desto wahrscheinlich ist es, dass sie sich manifestiert.“ Die Studienlage widerlegt, dass Vapes wesentlich weniger schädlich sind als normale Zigaretten. Illegale Zumischungen machen sie sogar gefährlicher.

Den „Trend“ führt die GSG auf „Popkultur-Idole wie Rapper und Influencer“ zurück. Vapes sind auf Social Media zu sehen, in TV-Formaten und Musikvideos präsent. Dabei fallen alle E-Zigaretten auch unter das Tabakerzeugungsgesetz, dürfen also nirgendwo beworben werden – Rappern wie „Fler“ ist das egal.

Millionenschaden wegen illegaler Vapes

In zwei Jahren hat der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) 24 Fälle illegaler Vapes dokumentiert. Laut Stadt ist der Zoll für die Kontrollen zuständig. Seine Rolle sieht der KOD in der „Vollzugshilfe“, übergibt also die illegalen Zufallsfunde an das Hauptzollamt. Um Kompetenzen zu bündeln, gibt es gelegentlich gemeinsame Kontrollen.

Allerdings spielt der KOD seine Verantwortung für illegale Vapes damit runter. Zuständig ist er für den Jugendschutz und die Überprüfung des Werbeverbots für jegliche Tabakerzeugnisse im öffentlichen Raum – dabei handelt es sich meist um Ordnungswidrigkeiten.

Hier kannst du eine Kiosk-Kontrolle des Zolls als Video erleben.

In zwei Jahren stellte das Ordnungsamt „keine gerichtsverwertbaren Fälle von Verkäufen (Anm. d. Red.: illegaler Vapes) an Minderjährige“ und „keine“ Verstöße gegen das Werbeverbot fest. Im Jahr 2024 gab es einen einzigen dokumentierten Fall, bei dem Minderjährigen Tabakwaren (eine Vape) verkauft wurden. Angesichts der Studienlage erscheint das fragwürdig selten.

Anzeige
Anzeige

Der Lobby-Verband „Bündnis für Tabakfreien Genuss“ schätzt den Anteil illegaler Vape-Produkte in Deutschland auf 40 Prozent. Deshalb fordert auch der „Verband des eZigarettenhandels“ umfangreichere Kontrollen zum Jugendschutz.

Beim Rauchen und Alkoholtrinken erwischte der KOD Jugendliche zwar 176-mal, aber die Kölner Kollegen schlugen 1057-mal zu – und das allein am 11.11.2024. Generell ist Deutschland bei der Tabakkontrolle im europäischen Vergleich auf einem der hintersten Ränge.

Schule fordert Verbot von Vapes

Aufklärung gibt es in Dortmund hingegen reichlich. Stadt, Schulen und Mediziner informieren über Vapes, es gibt Flyer für Jugendliche, Eltern sowie Lehrer und Sozialarbeiter sind sensibilisiert. Die GSG fordert dennoch mehr mediale und politische Aufklärung. Der offenbar unkomplizierte Zugang zu Vapes lässt sich damit jedoch nicht verhindern.

Deshalb befürwortet die Schule auch ein Verkaufsverbot von Einweg-Vapes (in Belgien gibt es das bereits), von dem derzeit niemand wissen kann, ob es den (illegalen) Handel beschränkt oder weiter anheizt. Allerdings: Um Umwelt und Gesundheit zu schützen, hat sich der Bundesrat bereits dafür ausgesprochen.

Du hast Feedback zum Newsletter oder Artikel? Schreib uns über diesen Link!

Mehr zum Thema Vapes
Kiosk-Kontrolle mit dem Hauptzollamt in Dortmund: „Hier ist nicht eine Legale bei.“
Wir haben die Kontrolleinheit des Zolls beim Einsatz begleitet. Die komplette Reportage inklusive Bilder und Videos findest du hier.
Mehr Vapes, mehr Müll: Viele entsorgen die Zigaretten falsch
Kinder sind anfälliger für Nikotinsucht: „Massengeschäft“

Gewinnspiel: Tickets für Herbert Grönemeyer!
Bild
Als Teil unserer tollen Community wollen wir uns bei dir bedanken und gemeinsam feiern!

🎤 Hier hast du die exklusive Chance, 3x2 Tickets für das Grönemeyer-Konzert am 7. September in Dortmund zu gewinnen. Einfach mitmachen und Daumen drücken!

📧 Und das Beste: Du kannst deine Liebsten ebenfalls zur Teilnahme einladen! Leite diese E-Mail an Oma, Papa, Freunde oder wen auch immer weiter – auch sie können gewinnen und mit etwas Glück mit dir beim Konzert dabei sein!

🎉 Viel Erfolg und danke fürs Lesen, Empfehlen und Mitmachen!

Deine WochenDOsis an News
Das Wichtigste in 1000 Zeichen

🔥 Der Ratsbeschluss zur Brandmauer gegen die AfD hat hohe Wellen geschlagen. Dahinter steht die Frage, wie man mit einer rechtsgerichteten Partei umgehen kann und soll. Der Konflikt zwischen OB Thomas Westphal und der Bezirksregierung hat sich mit einem Disziplinarverfahren zugespitzt
+++
🧖‍♂️ Im Frühjahr hat Daniel Danger für viele überraschend 1Live verlassen. Es sei Zeit, sich neu zu erfinden. Jetzt ist Schlipf, wie Danger mit bürgerlichem Namen heißt, zurück. Mit einem Podcast aus der Sauna, aufgenommen im Revierpark Wischlingen. 
+++
⏱️ Eigentlich sollten Asterix & Obelix schon am 31. August abreisen. Aber nun bleiben die Franzosen doch länger in Dortmunds Phoenix des Lumières. Wegen der großen Nachfrage wird die immersive Schau noch bis zum 28. September zu sehen sein.
+++
🚴 Die neue Verkehrsführung auf dem Wall ist fertig. Der Innenring hat jetzt eine kombinierte Bus- und Fahrradspur, der Außenring eine eigene Busspur. Doch die Maßnahme spaltet unsere Community: sinnvoll oder sinnlos? Diskutiere mit

DOppelt schmeckt besser!
Der Gastro-Check für Fleisch-Fans und Veggies
Bild
Ein Hingucker: der Borschtsch, den wir in „Babuschkas Kitchen“ gegessen haben.
© Stephanie Heske

♨️ Unsere Gastro-Testerinnen Britta und Stephie waren für die neue Folge von „DOppelt schmeckt besser“ in „Babuschkas Kitchen“ im Kreuzviertel. Es wurde ein schweißtreibender Termin, was an den über 30 Grad an diesem Tag lag.

🥣 Trotzdem haben die beiden tapfer auch die warmen Gerichte von der Speisekarte mit ukrainischen und georgischen Spezialitäten probiert. Wie es geschmeckt hat, liest du hier.

„DOppelt schmeckt besser“ erscheint jede Woche auch hier als Video.

Wir brauchen bitte kurz deinen Rat!
Zur Einschulung suchen wir die besten und kreativsten Tipps – von Eltern für Eltern.
Wie gelingt der Schulstart für die Kids? Worauf kommt es in den ersten Tagen in der Schule an? Was muss unbedingt in die Schultüte?
Schreib uns gerne hier, wir freuen uns!

Stadtgeschichte(n)
1990 eingemauert: Hotel findet Zeitkapsel
Bild
Im Radisson Blu Hotel in Dortmund ist eine Zeitkapsel mit Inhalten aus dem Jahr der Grundsteinlegung aufgetaucht.
© Radisson Blu Hotel

👷 Bei Renovierungsarbeiten im Radisson Blu Hotel haben Bauarbeiter eine Zeitkapsel entdeckt. Zwei Gesellen der Firma Speck aus Neuwied hatten sie während des Baus am 9. August 1990 eingemauert und sich darauf verewigt.

📰 Solche Zeitkapseln würden typischerweise vom Architekten angelegt, sagt Pressesprecherin Jessy Pohler. Die 35 Jahre alte Kapsel enthielt Baupläne des Gebäudes (damals „Scandic Crown Hotel“), Deutsche-Mark-Münzen und zwei Zeitungen vom Tag der Grundsteinlegung – je eine Ausgabe der Westfälischen Rundschau und der Ruhr Nachrichten.

🤝 Mit einem Aufruf in den Sozialen Medien machte das Hotel die beiden Gesellen kurzerhand ausfinding. Hoteldirektor Filip Wiese hat Bernd Kullmann und Ralf Zimmermann inzwischen „eingeladen, uns zu besuchen und zu sehen, wie sich das Hotel entwickelt hat, an dem sie damals mitgebaut haben.“

Den kompletten Artikel zum Zeitkapsel-Fund kannst du hier lesen.

Tipps fürs Wochenende
So nutzt ihr das letzte Ferienwochenende

🌊 Zum Ferien-Ausklang lohnt sich ein Besuch im Westfalenpark: Die 80 Meter lange Wasserrutsche dort ist Kult! Von 13 bis 17 Uhr geht’s auf der umfunktionierten Lkw-Plane rasant nach unten. Park-Eintritt: 4,50 Euro (Kinder unter 6 Jahren frei). Mehr Info gibt’s hier.

🍎 Spannend für Kinder, nostalgisch für Eltern: Wenn der eigene Garten fehlt, lohnt für Dortmunder Familien ein Ausflug nach Grevel. Auf dem Hof Mertin können Familien Äpfel und Pflaumen pflücken! Außerdem gibt es ein riesiges Maislabyrinth. Hier entlang für mehr Infos und Öffnungszeiten.

Deine Themen sind unsere Themen
Schreib uns, was dich bewegt!

💌 Du hast etwas auf dem Herzen, worüber dringend gesprochen werden sollte? Schreib uns einfach! Ob Ärgernis, kuriose Beobachtung oder einfach ein Thema, das dich nicht mehr loslässt: Wir freuen uns über deine Hinweise, per WhatsApp, Mail oder als Nachricht über unsere Social-Media-Kanäle:

📱InstagramFacebook / Tiktok

🗣 Wir wollen ein echtes Netzwerk sein, in dem wir uns mit dir und anderen Dortmunderinnen und Dortmundern austauschen können. Du willst dabei sein? Dann tritt über diesen Link unserer Community bei. (Hinweis: Dieser Link führt zu einer WhatsApp-Gruppe, in der deine Nummer für andere Mitglieder sichtbar sein wird.)

Anzeige
Anzeige
Funke Medien NRW GmbH
Jakob-Funke-Platz 1
45127 Essen
Deutschland
Klicken Sie hier um den Newsletter abzubestellen.